….. und dann reisen wir endlich :-) Klar, uns gefällts hier immer noch gut, aber wir freuen uns dann doch unter Menschen zu kommen und vor allem noch mal das Meer zusehen.

Unsere Route sieht wie folgt aus:

Am 5. Dezember fliegen wir von Emerald nach Perth, der Hauptstadt von Western Australia.

Dort bleiben wir dann mindestens 4 Tage und schauen uns die Stadt und Rottnest Island an. Von da aus werden wir uns dann ein Auto mieten und die Küste entlang nach Adelaide fahren. Am 19. Dezember geht es dann von Adelaide aus für 3 Tage Adventure Tour auf Kangaroo Island. Am 22. Dezember mieten wir uns ein Auto und fahren die Great Ocean Road hoch nach Melbourne und dann weiter über Canberra nach Sydney, wo wir uns natürlich das mega Silvester Feuerwerk nicht entgehen lassen wollen. Am 1. Januar geht’s dann von Sydney aus mit dem Flieger nach Christchurch (Neuseeland) , wo auch schon unser angemieteter Camper auf uns wartet, mit dem wir bis zum 19. Januar die Insel erkunden. Am 19. Januar fliegen wir dann von Auckland aus nach Brisbane und am 20. Januar von Brisbane aus zurück nach Emerald, wo uns unser Chef uns dann wieder abholen kommt.

Sind schon seit Wochen im Reiseplanungsstress, daher ein dickes „SORRY“ für den viel zu späten Blogeintrag.

Also wir haben ein paar aufregende Wochen hinter uns. Wie bereits erwähnt ist unser Chef 2 Wochen weg gewesen und wir waren alleine für den Laden hier verantwortlich.

FAZIT:

• No worries!

• Pat und ich sind die geborenen Farmer!

• 2 tote Kälber

• 1 tote Kuh

• massenweise Gewitter und dadurch umgefallene Bäume, also eine Menge Fencing (Zäune bauen/reparieren)

• ein alter Tennisplatz weniger

• 2 neue Zäune mehr

• ein hochgestellter Tipper

Also, bevor unser Chef gefahren ist, hat er uns eine Liste gegeben mit Dingen, die wir in der Zeit wo er nicht da ist machen sollen, neben den Dingen die wir eh jeden Tag zu tun haben.

Die Liste haben wir komplett bearbeitet, plus die Dinge die noch unvorhergesehen dazu kamen.

An einem Tag habe ich zusammen mit Patrick die Windmühle und den Jackson Damm kontrolliert und da haben wir eine Kuh gesehen, die anscheinend Probleme beim Kalben hatte. Man konnte kein Kalb erkennen aber ein dicker roter Klumpen hing hinten heraus. Wir waren uns nicht sicher ob wir ziehen sollen oder was wir machen können, deshalb fragten wir den Opa und der meinte man könne nichts tun. Ich mein das ist hier halt ein bisschen was anderes als in Deutschland, wo die Kühe alle im Stall stehen und an Menschen gewöhnt sind. Also sind wir wieder an unsere Arbeite gegangen, einen neuen Zaun an der Straße zu bauen. Wir haben uns echt selber übertroffen :-) der Zaun sieht richtig professionell aus und wir sind richtig stolz auf uns (haben auch genug Lob bekommen, so ist das nicht ;-) ).

Abends sind wir dann noch mal zum Damm gefahren, um nach der Kuh zu sehen, aber leider ist sie mit ihrem Kalb zusammen gestorben. Uns blieb also nichts anderes übrig, als das Tier hinter unser Auto zu binden und vom Wasser wegzuziehen, weil unser Chef ja schließlich nicht da war. Es war echt schlimm, für mich zumindest, aber es gehört nun mal dazu und so was passiert halt in der Natur.

Eine weitere Aufgabe auf unserer Liste war, den alten Tennisplatz, auf dem der Opa noch in jungen Jahren aktiv gewesen war, abzureißen. Den Schrott wollten wir eigentlich auf den alten Tipper packen, doch wir hatten ein paar Probleme mit dem Ding. Irgendwie haben wir nicht den richtigen Schalter zum entleeren gefunden. Irgendwann hat Patrick den Tripper, dann mehr oder weniger, aus versehen entladen. Mhhh… ok neues Problem… wie kriegen wir die Ladefläche jetzt wieder runter? Nach ewigen Versuchen haben wir uns entschieden einfach mit hochgeklappter Ladefläche wieder nach Hause zu fahren. Ich bin mit dem Traktor vorgefahren und war schon vorher zu Hause und ich muss zugeben, ich hab mich echt nicht mehr vor lachen eingekriegt. Dieser uralte Tipper und dann sieht man nur von weitem, wie Pat angefahren kommt, mit hochgeklappter Ladefläche *Lach*. Ein Bild für die Götter.

Jedenfalls hatten wir dann keinen Tipper mehr um den Schrott abzuladen und so musste die Schaufel des Traktors herhalten. Ich bin dann immer zwischen dem Tennisplatz und dem Mülldamm hin und her fahren, weil ja nicht sooo viel in die Schaufel passte. Aber nach 1,5 Tagen war der Platz geräumt und ein neuer Zaun ( unser 2.) schmückt jetzt die Wiese.

Ich glaub das waren so ungefähr die Highlights der 2 Wochen. Wir hatten halt eine Menge Gewitter und demnach immer viel zu tun. Leider sind so viele Zäune durch irgendwelche umgefallenen Bäume kaputt gegangen, dass jetzt fast jede Wiese neu gemustert werden muss, weil einfach nichts mehr stimmt. Stiere sind bei Bullen, Bullen bei Stieren, kleine Rinder bei Kühen, kleine Rinder bei Stieren :-D eine richtige Patchworkfamilie.

Am letzten Morgen alleine fand ich bei meiner Wasserrunde ein totes Kalb. Ich hab keine Ahnung warum es gestorben ist, eigentlich sah es richtig gut aus und die Mutter stand auch immer noch bei ihm und leckte es ab. Na ja, ich hatte die Wahl, entweder feige sein und Patrick anrufen oder selber machen. Ich nahm also meinen ganzen Mut zusammen und brachte es selber weg. Traurig aber passiert.

Aber wartet, ein ganz großes Highlight war noch, dass ich das erste Mal mein eigenes Motorbike ausprobiert habe. Nach langem hin und her hab ich mein Versprechen gehalten und hab eine Mopedtour mit Patrick gemacht. Hat auch echt viel Spaß gemacht. Wollte es auch einfach hinter mich bringen, bevor mein Chef noch sieht, dass ich gar nicht mal so schlecht auf dem Moterbike bin ;-) , nicht das der Gute noch auf die Idee kommt, dass ich das nächste mal die Horrorwiesen abfahren muss um irgendwelche Kühe zu suchen :-D

Ja und sonst geht’s uns auch immer noch gut. Seit Reid wieder da ist bin ich eigentlich ständig am painten. Reid hat mir einen Generator auf das kleine Golfauto gestellt und so muss ich die Gates jetzt nicht mehr so abschleifen, sondern kann die Schleifmaschine benutzen, was die Sache wesentlich einfacher macht. Außerdem hab ich Reids Boot sauber gemacht. Und einen Nachmittag bin ich mit einer riesen Walze hinter dem Traktor zu der „Straße“ Richtung Alpha gefahren, um dort alles schön platt zu machen. (Die Straße wurde in den 2 Wochen wo Reid weg war erneuert. Übrigens mit dem Crawl den Patrick vorher mit dem Bulldozer mühevoll zusammen gesucht hat.)

Patrick war auch die letzte Woche wieder mehrere Male auf dem Bulldozer. Außerdem hat er zusammen mit Reid eine Windmühle repariert. Dafür musste er dann den dazugehörenden Tank säubern, also den ganzen Dreck rausschaufeln. Na ja, wenn’s ja zumindest nur Dreck gewesen wäre. In dem Tank lag neben 100ten von riesigen toten Fröschen auch noch ein halb verwestes Kangaroo, aber Patrick sieht das ja eh nicht so eng.

Seit Freitag sind wir ganz alleine hier. Die Oma und der Opa sind schon seit über einer Woche in Rockhampton und Judy und Reid sind am Freitagmorgen auch kurzfristig nach Rockhampton aufgebrochen. Judys Schwester hat schon länger Krebs und ihr geht’s jetzt wohl sehr sehr schlecht, dem nach war die Stimmung hier auch etwas gedrückt in den letzten Tagen. Wir hoffen einfach, dass alles gut geht mit Judys Schwester.

Na ja jedenfalls haben wir grade keine Ahnung wie lange wir noch hier alleine sind, weil die Oma sollte eigentlich am Freitag schon wieder kommen. Uns geht’s gut, wir können jetzt unsere Lieblingsessen kochen :-D am Freitags gabs Pizza mit Würstchen Rollen. Voll lecker, Teig umbackene Würstchen, ist hier ein angesagter Partysnack. Gestern gabs Mehlklöße und heute Spaghetti Bolognese mit Knoblauchbrot.

Trotzdem warten wir die ganze Zeit schon auf unseren Einkauf den die Oma mitbringt. Wir sind absolut auf Süßigkeitenentzug und Bier, Cola und Ice Tea ist auch nicht mehr da :-(

Ansonsten sind wir immer noch im Planungsstress unserer Reise. Wir haben schließlich schon alle Flüge gebucht, aber noch keine Autos und den Camper auch erst seit gestern, also es bleibt spannend ;-)