Ja, ganz unter dem Motto standen die letzten und stehen auch die nächsten Tage. Zurzeit werden hier massenweise kleine süße Kälbchen geboren. Zwischen 900 und 1100 um genau so sein. Hart, wenn man überlegt das ein normaler Bauer in Deutschland nicht mal annähert so viele Kühe besitzt, wie hier Kälbchen geboren werden.

Jedenfalls wurden letzte Woche wieder alle möglichen Kühe um getrieben, sodass jetzt fast alle Kühe die Kälber haben, oder noch welche bekommen, auf den Wiesen ohne offenen Damm sind und deshalb müssen regelmäßig (alle 2 Tage) die Pumpen gestartet werden, damit immer genug Wasser für alle da ist. Außerdem bekommen die Kühe alle trocken Lick, welches auf 4 verschiedene Reifen verteilt werden muss. Richtig! Meine Aufgaben!

Meine neue Tour ist 50 km lang und beansprucht 2,5 Stunden, weil ich ständig aussteigen muss um irgendwelche Gates zu öffnen, irgendwelche Tanks zu checken, Pumpen zu starten, oder Lick Säcke auszukippen, aber dafür sehe ich immer ganz viele kleine Kälbchen und manchmal sogar ganz frisch geborene. Die kleinen laufen überall rum und oft auch gegen Zäune und andere Dinge die im Weg sind …einfach wundervoll, dass du sehen :-) man kann sich auch einfach nicht vorstellen, dass aus so was Kleinem mal ein so riesiger Bulle werden kann :-D

Ach ja, ich hatte letzte Woche das vergnügen der taffesten Kuh von Australien zu begegnen. Sie hat nur noch drei Beine. Ich war ein bisschen erschrocken als ich das sah, aber als ich Reid fragte, erzählte er uns, dass sich die Kuh damals beim um treiben ein Bein gebrochen hatte. Kurz danach hat sie sich eine Endzündung in dem Bein eingefangen und das Bein fing an abzufaulen. Behandelt wird hier kein Tier daher gingen alle davon aus, dass die Kuh stirbt, allerdings nicht die taffeste Kuh von Australien. Die bekommt nämlich einfach ein Kalb und dazu noch das größte und schönste Kalb und ist eine wundervolle Mutter. Heute sieht das Bein ganz toll aus. Ist von selber so schön verheilt. Falls ich die Kuh noch mal sehen sollte mach ich auf jedenfall ein Foto.

Dann ist mir letzte Woche Mittwoch der Reifen vom Auto geplatzt und Donnerstag auf der gleichen Straße der Hydraulikschlauch vom Traktor. Beim geplatzten Reifen hab ich Reid angerufen und er meinte, er sagt Patrick bescheid, was er dann auch mal 20 Minuten später gemacht hat und ich konnte eine halbe Stunde warten, am Donnerstag hab ich ihn angerufen und er meinte, ich solle auf ihn und Patrick warten es würde ca. eine halbe Stunde dauern… und wann waren die zwei da?? Eine Stunde später :-D also langsam gewöhnen wir uns aber an die Einstellung der Australier. Einfach immer easy going, bloß kein Stress und vor allem NO WORRIES ABOUT irgendwas :-D

Außerdem durfte ich die letzen Tage noch mal schön viel mit den Gabeln vom Frontlader üben. Ich musste Lickreifen von A nach B bringen und diese immer auf meinen Frontlader aufladen. Diese riesen Reifen sind ja furchtbar schwer. Außerdem hab ich alle Mülltonnen rund um die Häuser geleert und diese werden hier auch einfach auf den Frontlader geladen und dann in den Mülldamm gekippt, der wenn er voll ist, einfach zugeschüttet wird.

Naja, damit ihr mal ein bisschen Gefühl dafür bekommt wie groß das hier ist, erzähl ich euch mal was diese Woche hier war. Als, wie schon mal erwähnt war hier die letzten Tage ein Mustering nach dem anderen. Patrick und Reid waren nur auf den Motorbikes unterwegs und haben alle möglichen Kühe um getrieben. Manche Wiesen sind aber so groß, dass es unmöglich ist alle Kühe darauf zu finden, daher war am Dienstag ein Helikopter hier, der Reid und Patrick dann über Funk durchgegeben hat, wo sich die Kühe befinden.

Patrick war also die meiste Zeit mit dem Motorbike beschäftigt oder hat Hügel mit dem Bulldozer gedrückt. Außerdem hat er bei sämtlichen Motoren einen Ölwechsel gemacht, wie z.B. den Motorbikes, zwei großen Pumpen, Reids Auto ….

Heute war ein echt seltsamer Tag. Nicht nur das Patrick den alten Tanktruck ohne Bremsen 12 km bis hier hin fahren musste und dann wieder zurück :-D sondern vor allem das Wetter. Es war so verdammt heiß den ganzen Tag und heute Nachmittag hat sich plötzlich alles komplett zugezogen und wir hatten ein riesen Gewitter. Ca. eine halbe Stunde lang hats geregnet und gestürmt und dann war alles vorbei und vor allen Dingen alles nass. Patrick war auf dem Heimweg mit dem Motorbike und ist natürlich in das Gewitter gefahren, musste sich aber umdrehen, weil er nichts mehr gesehen hat und zurück zu den Bulldozern fahren. Deshalb musste ich ihn dann mit dem Auto abholen. Er hatte zwischenzeitlich in dem alten Truck, ohne Fenster, Unterschlupf gesucht :-D. Der Sand und dann das ganze Wasser war echt schlimmer als jeder Schnee in Deutschland und das beste war, dass ich ganz umsonst gefahren bin, denn als ich endlich bei Patrick ankam, hörte der Regen plötzlich auf und Patrick konnte das Motorbike heimfahren :-D Das Ende vom Lied war, alle waren nass und wir hatten so gut wie Feierabend :-D

PS: Heute Nacht fährt unser Chef für zwei Wochen zum Fischen. Deshalb müssen beispielsweiße dürfen wir die Farm für die Zeit alleine schmeißen :-)!!!