Wie die Zeit doch vergeht .... 18.09.11 - 01.10.11

Jetzt sind wir doch tatsächlich schon über 4 Wochen auf der Farm und fast 2 Monate in Australien, kaum zu glauben!!!

 

Also wir haben komplett durchgearbeitet seit dem 19.08.11. Am Sonntag den 18. hatte ich frei aber Patrick hat den halben Tag mit Bulldozer fahren verbracht.

Ja, wo soll ich anfangen ohne das ich anfange euch zu langweilen. So langsam hat sich hier alles eingespielt und jeder hat seine Aufgaben, die er immer zu erledigen hat. Patrick ist immer noch mit dem Bau des Dammes beschäftigt, obwohl er und Reid eigentlich schon längst fertig sein wollten, aber leider geht immer einer von den beiden Bulldozern kaputt. Ich bin immer noch die meiste Zeit damit beschäftigt Kühe zu füttern und Pumpen zu kontrollieren.

Allerdings hab ich jetzt eine neue Tour zu fahren für die ich sage und schreibe 3 Stunden brauche. Die Stiere sind um getrieben worden und ihre neu Wiese ( die Shanghai heißt) liegt jetzt sehr sehr weit weg. Meiner Meinung nach schon fast zu weit weg, obwohl es immer viel Spaß macht mit dem Traktor bis dahin zu fahren, da es immer ganz viel zu sehen gibt von der schönen Natur und massenweise Kängurus , Wallabies und Emus mit kleinen Emukindern. Die Strecke ist ca. so weit wie von Kalenborn nach Rockeskyll, allerdings ohne geteerte Wege!!!

 

Neben Kühe füttern und Pumpen kontrollieren gibt es zwischendurch auch immer wieder Gates zu painten und Zäune zu reparieren.

Am Wochenende war dann endlich Cattlework angesagt. Massenweise Kühe mussten gewogen und registriert werden. Ich war wieder für den Computer zuständig und Patrick für das Kürzen der Schwänze. Reid impfte die Tiere dann und sein Sohn und zwei andere Jungs trieben immer wieder neue Kühe ein. Hat wieder einmal sehr viel Spaß gemacht, außer das ich von einer Kuh umgerannt wurde….

Wenn die Kühe fertig gewogen und registriert waren, musste ich sie nach Gewicht ordnen. Nach links kamen die unter 180 kg und nach rechts die über. Die besagte Kuh hatte sich schon vorher tierisch aufgeregt und hat sich in dem schmalen Gang mehrmals gedreht. Sie stand dann falsch rum und wollte nicht weiter Rückwärts gehen, musste ja aber, also wurden ihr ein paar Stromschläge verpasst damit sie sich bewegte. Nach langem hin und her war sie dann endlich bei mir zum wiegen und registrieren. Ich öffnete vorne das Gate und normalerweise sehen die Kühe, dass ich im Weg stehe und gehen dann freiwillig den Richtigen Weg, aber nicht diese Kuh. Obwohl sie weit über 180 kg wog wollte sie nicht nach links gehen und hat sich auch nicht weiter da dran gestört, dass ich da stand somit hat sie mich einfach über den Haufen gerannt. Mir ist zum Glück nix passiert. Bin so gut gefallen, dass weder die Kuh auf mich getreten ist, noch ich irgendwelche schlimmen Verletzungen hab. Alles was ich hatte war ein leichter Schock. Aber im Nachhinein hatten dann alle was zu lachen, ich muss wohl ziemlich witzig ausgesehen haben und mein Blick war einmalig. Nach dem anstrengenden Tag lud uns unser Chef erst einmal zu einem Bierchen im Garten seiner Eltern ein. Da hatten sich alle versammelt. Judis Mutter und die 2 Kinder von Judis Schwester (Judi ist die Frau von Reid) der Maler, der zurzeit auch hier wohnt, weil er die Häuser streicht (und definitiv Alkoholiker ist, da er ständig nur Bier trinkt), und Reids beiden Söhne.

 

Am nächsten Tag gings dann weiter. Freundlich, wie unser Chef eben ist, hat er gesagt, dass wir erst um 8 Uhr anfangen. Da wir normalerweise immer sonntags frei haben war mein Handy Wecker nicht für Sonntage gestellt und so haben Patrick und ich fast verschlafen. Sind dann schnell um 6 Minuten vor 8 aufgestanden und waren dann doch noch pünktlich. Na ja wenn wir es nicht gewesen wären, dann hätte es auch nur geheißen: „No worries“. So sind sie die Australier, genau wie es im Buche steht :-D

Jedenfalls gings dann weiter. Die restlichen Kühe mussten noch geimpft und registriert werden und danach waren dann die ganz kleinen und jungen Rinder dran. Ich musste nur die Scanner aktivieren, die richtige Nummer in den Computer eingeben und ob es ein Stier oder eine Kuh ist, danach legte ich dann alles bereit, damit Reid nur noch den Scanner und die Ohrmarken rein stechen musste. Patrick musste helfen die Rinder einzuklemmen und bei den kleinen Bullen das Bein festzuhalten, damit Reid sie kastrieren konnte. Mir macht eigentlich Cattlework total viel Spaß aber das war echt zuviel für mich. Die armen kleinen haben total vor Schmerzen gemuht. Sie bekamen ja auch alle ihre Hörner abgeschnitten und das hat richtig schlimm geblutet. Bei machen ist eine ganze Fontäne raus geschossen. Das muss aber wohl so schlimm bluten damit die Hörner nicht wieder nachwachsen aber mir haben die echt einfach nur leid getan, obwohl Reid ständig meinte, dass das alles schlimmer aussähe als es sei. Und als wäre das nicht genug bekamen sie dann auch noch ein dickes Brandzeichen auf den Hintern gedrückt… schlimm.

Die Bullen wurden auch ohne Betäubung kastriert, allerdings schien das den meisten nicht weh zu tun. Jedenfalls wurde die Brandstelle für die Bandzeichen kurzer Hand als Grill umfunktioniert um die entnommenen Hoden und Samenstränge darauf zu braten. War ja schon eklig genug aber ich dachte ja anfangs noch, dass die das für den Hund braten, aber Nein, die aßen die ernsthaft selber …. Ihhhhhh!!! Grade noch frisch entnommen und schon hat man sie auf dem Teller. Patrick ließ es sich aber nicht nehmen, die Hoden selber mal zu probieren und anscheinend schmecken die wohl auch noch. Trotz allem bin ich sehr froh, dass ich sie nicht probiert hab :-D

Die letzte Woche über ist eigentlich nicht viel Spannendes passiert, außer das der Schlauch an Patricks Bulldozer geplatzt ist und er von oben bis unten mit warmem Öl besaut war. Zu allem übel hat der Bulldozer dann auch noch angefangen zu brennen aber er hat das selber alles wieder in den Griff bekommen. Da er aber kein Handy dabei hatte, ist er nach Hause gefahren um Reid bescheid zu geben aber dazu kam es nicht, die liebe aber manchmal völlig verwirrte Oma hat direkt Panik geschoben bezüglich Buschfeuer und ganz hektisch sind der Opa und der Maler mit Patrick zum Damm gefahren, dabei hatte Patrick mehrmals erwähnt, dass nichts mehr brennt sondern das er nur wissen wollte ob er den Bulldozer aus dem Damm fahren kann… Na ja wie auch immer, letztendlich blieb der Bulldozer bis Abends im Damm stehen und Patrick hat dann mit dem anderen weiter gearbeitet.

Ach ja stimmt, ganz wichtig: Der Damm ist fertig :-D Kaum zu glauben und jetzt macht Patrick rund um das Gelände Hügel, damit der Regen der im Sommer kommt direkt in den Damm fließt.

Am Samstag haben wir schon um halb 4 Feierabend gemacht. Reid wollte uns mit nach Alpha zum Rodeo reiten nehmen, nur irgendwie hat er sich da ein bisschen mit der Zeit vertan. Als wir ankamen war leider schon alles rum. Na ja wir konnten zumindest noch ein paar Bier trinken und ganz viele tolle Pferde gucken. Wir waren dann auch die letzten die heimgefahren sind, da hat man sich dann wieder wie zuhause auf irgendeiner Bauernparty gefühlt, wo man als letzter aus dem Zelt gekehrt wird :-D jedenfalls wars ganz witzig, da unser Chef echt gut einen sitzen hatte….

Ja und so schnell kanns gehen, jetzt haben wir schon Oktober und das heißt in 2 Monaten reisen wir dann endlich noch mal!!!

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Kommentare: 1
  • #1

    Lisa (Mittwoch, 05 Oktober 2011 15:59)

    schon zwei monate?? nur noch zehn? ;)
    wie die zeit vergeht =)

    :-*

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