Farmkurs

21.08.11

 

Da wir auf keinen Fall zu spät kommen durften, davor hatte uns zumindest Jo schon per E-Mail gewarnt, sind wir direkt gegen 9 Uhr nach unserem Frühstück Richtung X-Base Hostel aufgebrochen, bei dem wir dann mitgenommen wurden nach Coonabarabran zur Outbackpacker Farm.

Nach ewig langer Fahrt sind wir dann irgendwann endlich auf der Farm angekommen. Jeder hat sich noch schnell irgendwas zu essen gemacht und ist dann auch schon todmüde ins Bett gefallen. Wie die Bilder zeigen war unser Lager ganz gut. Es gab zwei Häuser mit jeweils sechs Betten und eine Küche, ein Büro und WC und Dusche. Doch das wichtigste von allem war unsere Feuerstelle. Hier konnte man jeden Abend Feuer machen und den Sternenhimmel genießen.

 

Erster Tag 22.08.11

 

Morgens um 7 Uhr mussten alle fertig sein. Craig unser Teacher für die nächste Woche wollte uns ein paar Dinge erklären und den Papierkram erledigen. Jeder musste eine Art Qualifikationsbogen ausfüllen und alle wurden darüber informiert, dass es in der Woche das Wort „Mine“ und „My“ nicht geben wird und bei jeder Benutzung werden 10 Liegestütze fällig. Naja auf jeden Fall stand schon nach der kurzen Einweisung fest, dass die Woche kein Zuckerschlecken wird. Danach gings dann ab in die Stadt um diverse Dinge zu kaufen, wie z.B. einen Hut, Handschuhe und Schuhe, für die, die noch keine ordentlichen hatte. Gegen Mittag waren wir dann wieder auf der Farm um Sandwich zu essen, ja und dann ging auch schon der ernst los …. Nach der Mittagspause mussten wir ab auf die Quads und die Motorbikes. Erst wurden grob die Basics besprochen und dann musste jeder Mal mit Beidem anfahren. Und los gings auch schon, erst bis zur Straße und wieder zurück und dann weiter zum ersten Übungsplatz bei dem wir lernten wie man sich in Kurven richtig verhält. Als das jeder verstanden hatte gings auf die große Koppel auf der wir einige Runden fuhren und üben konnten was man im Gefälle und in Kurven machen muss. Mhhh ja und dann kam auch schon der Horror Parkour bei dem wir steile Berge, 60° Gefälle usw. fahren mussten. Hier sind dann auch viele an ihre Grenzen gestoßen…. Na ja es gab aber zumindest keine Toten! Sooo Abends gabs dann Spaghetti Bolognese, danach noch kurz ans Feuer und dann ab ins Bettchen.

 

Zweiter Tag 23.08.11

 

Heute gings schon um halb 7 los. Wir fuhren zur anderen Farm, auf der sich die Pferde befanden. Es gab 7 Pferde demnach wurden wir in 2 Gruppen geteilt. Ich war in der Gruppe die Knoten und Motersäge lernte und Patrick durfte reiten. Erst mal waren wir alle zusammen und hörten zu was Craig uns übers reiten und über Pferde und besonders die Eigenschaften der 7 Pferde erklärte. Patrick hatte ein ganz faules Pferd erwischt, es war zwar eins der größten aber es wollte einfach nicht laufen, Sarah hatte es da wesentlich schlimmer, sie hatte Bad Ass Billy und das war echt das schlimmste was ihr passieren konnte. Es fing schon an mit dem Trensen. Alle haben es irgendwie geschafft nur Sarah nicht, da ihr Pferd einfach machte was es wollte. Als dann endlich alle auf ihrem Pferd saßen, nahm das Drama seinen Lauf. Bad Ass Billy hatte nix besseres zu tun als ständig alle Pferde in seiner Nähe zu beißen und wenn grade kein Pferd in der Nähe war biss er Sarah ins Bein. Für unsere Gruppe, die ja nur zuguckte war das natürlich sehr amüsant aber irgendwie taten uns die anderen ja auch Leid und außerdem wussten wir, dass es uns am nächsten Tag nicht besser ergehen würde. Naja nachdem die anderen dann mit ihren Pferden weg waren, begannen wir die Knoten zu lernen, die wir brauchten um einen Zaun zu bauen oder zu reparieren. Danach noch ein paar Knoten um etwas auf z.B. einem Hänger zu befestigen. Ja und dann gings ab in den Wald um Äste mit der Motorsäge zu zerkleinern. Ich wunderte mich selber, aber ich war wirklich nicht schlecht mit der Motorsäge. So nachdem die Reitergruppe an uns vorbei geritten war, machten wir uns auf den Weg um ein paar Kühe zu treiben. Leider funktionierte das nicht wirklich gut, erst war Maxim auf dem Bike und danach versuchte es Kai aber irgendwie gab es ständig Missverständnisse und langsam wurde Craig auch sauer und das bekamen wir natürlich ab, da wir ja schließlich auf dem Hänger seines Pick up saßen und er wirklich richtig schnell rannte. Zu allem Unglück fuhr Kai auch noch in Craigs Auto…. Na ja im Endeffekt waren aber alle Kühe da wo sie hinsollten.

Nachmittags stand leider mal wieder Motorbike und Quad auf dem Programm, ganz zur Freude der Mädels mussten wir heute einen richtig fiesen Parkour auf uns nehmen. Erst sind wir über diverse Hügel drüber gefahren oder besser gesagt drüber gesprungen und dann sind wir auch noch zwischen und unter Bäumen hindurch gefahren. Danach trieben wir ein paar Schafe ein um sie nach ihrem Alter zu sortieren. Anschließend mussten wir die jungen Schafe zurück zur Wiese bringen, leider war ich ein bisschen verwirrt, was mein Quad anging. Ich dachte eigentlich Sarah hätte das einzige Quad, dass man anders anmacht als die anderen und deshalb kam ich natürlich nicht auf die Idee es anders zu probieren. Leider stellte sich am Ende raus das es nicht Sarahs sondern meins war und demnach durfte ich an dem Abend das Kostüm des „Dick of the Day!“ was so viel heißt wie Trottel des Tages anziehen.

 

Dritter Tag 24.08.11

 

Yeah… heute war ich mit reiten dran. Es ging schon wieder um halb 7 los. Ich bekam Little Jonny, das kleinste aber auch das schnellste Pferd. Also mit traben und galloppieren hatte ich gar keine Schwierigkeiten, eher das er nicht mehr aufhören wollte zu rennen. Liz, die Nanny von Craigs Familie sollte auch mit uns reiten, nur leider fiel sie beim einreiten vom Pferd. Wir haben uns alle total erschrocken und waren beunruhigt, da sie wirklich schlimme Schmerzen zu haben schien. Rachel fuhr mit ihr ins Krankenhaus und Emily, die in der Reitergruppe vom Vortag gewesen war sollte mit uns ausreiten. Es hat wirklich viel Spaß gemacht. Einfach mitten durch nix zu reiten. Patrick lernte während dessen die Knoten usw. was wir am Vortag gemacht haben. Nachmittags hatten wir ein größeres Mustering, also wir mussten Kühe eintreiben, alle zusammen auf den Quads und Motorbikes. Eigentlich lief alles perfekt, doch dann wollten die Kühe irgendwie nicht in den Käfig. Ohhh nein. Alle Kühe liefen aufgeregt an uns vorbei in die genau falsche Richtung. Ein paar konnten wir noch aufhalten aber die anderen liefen weiter weg. Demnach trennte sich unsere Gruppe, ein paar fuhren den anderen Kühen hinterher und die anderen brachten den Rest der Kühe zurück. Nach mehreren Anläufen waren dann doch alle Kühe drin, nur ein paar Kälbchen mussten noch eingefangen werden. Das war etwas kniffelig, da man das Tor des Käfigs aufmachen musste um das Kalb rein zu lassen und trotzdem aufpassen musste das die anderen Kühe drin bleiben. Wie auch immer wir haben es geschafft. Danach mussten wir die Kühe sortieren. Jeder von uns hatte die Aufgabe sich erst 6 Kühe von der Herde, in den kleinen Käfig zu treiben und dann diese nach Farben oder Ohrmarken in 2 noch kleinere Käfige zu sortieren.

Danach gings wieder einmal ab auf den Hänger um Pfähle ähle für den nächsten Tag aufzuladen, denn es Stand Zäune bauen auf dem Programm. Liz wurde übrigens operiert, ihr Handgelenk ist 3 mal gebrochen … Auhhhaaaa

 

4. Tag 25.08.11

 

Heute durften wir alle eine Stunde länger schlafen denn es ging erst um halb 8 los. Unsere Aufgabe war es einen langen Zaun zu bauen, dafür brauchten wir 3 tiefe Löcher um die 2 Endmasten hinein zu setzen und wir brauchten 2 kleinere Löcher um die Stützbalken hineinzusetzen. Beim Versuch, den Endmasten, der ca. 100 Kilo wiegt, in sein Loch zu setzen, scheiterte Robert und fiel mit dem Pfahl um. Craig fands anfangs wohl noch amüsant und nahm das Ding selbst in die Hand und setzte den Pfahl ein. Während alle anderen weiter ihre Arbeit machten, also alten Draht ab usw. ging es Robert immer schlechter. Nach einer Weile entschied Craig, dass es wohl doch das Beste für ihn sei ins Krankenhaus zu fahren. Sarah und ich hatten uns zwischenzeitlich um Robert gekümmert und sein Fuß sah auch wirklich schrecklich aus. Nachdem Robert verfrachtet war mussten wir uns weiter um den Zaun kümmern. Alle Pfähle zwischen den Endmasten mussten exakt grade sein. Als das alles stand kam die schlimmste Arbeit, den Draht zu spannen. Mit einem speziellen Gerät muss man das machen und da man beide Hände frei braucht muss man sich mit seinem kompletten Körper gegen die Stange lehnen, was wirklich weh tat. Um halb 3 stand dann endlich unser Zaun und wir konnten endlich was essen. – Es waren auch wirklich alle am verhungern!!!

Danach machten wir mit Craig eine kranke Tour, wir auf dem Hänger und er mit seiner kleinen Tochter Ruby im Auto. Er zeigte uns seine Wasserpumpen und nutzte die Zeit natürlich um uns mal wieder zu verarschen. In seinem Garten lag ein toter Papagei und Craig fand es lustig diesen auf uns zu schmeißen. Danach ist er mit seinem Hänger in den Baum gefahren und Jan hatte nix besseres zu tun, als den armen Vogel dort aufzuhängen. Doch was machte Craig? Er nutzte die Chance und setzte noch mal zurück, sodass alle versuchen mussten dem Tier auszuweichen. Weiter ging es zur nächsten Wasserstelle. Am Rand des Weges standen ganz viele Disteln. Craig fands total toll mit seinem Hänger so nah daran vorbei zu fahren, sodass wir danach überall die langen Stacheln rausziehen mussten, aber so ist er halt, immer nur am zanken.

Abends sind wir dann zum Dinner in ein Pub in der „Stadt“ gefahren und haben noch Bier für den nächsten Tag eingekauft, denn es war ein großes BBQ angesagt.

 

Letzter Tag 26.08.11

 

Heute hatten wir großes Mustering. Patrick, Kai, Jan, Maxi auf dem Moterbike und Sarah A., Sarah K., Emily, Thomas, Rachel und ich auf den Pferden. Es war definitiv das Highlight der Woche. Trotz einiger Missverständnisse war es ein absolut tolles Erlebnis. Bis zum Lunch waren wir unterwegs. Zwischendurch, als wir die Schafe eingetrieben hatten mussten wir ihnen noch eine Wurmkur verpassen und dann gings auch schon weiter die nächsten Kühe treiben. Alles in allem waren wir bis zum Lunch beschäftig. Danach machten wir nicht mehr viel. Mit Musik machten wir die Quads und die Motorbikes für die nächste Gruppe fertig. Dann besorgten wir Holz für den Abend und Patrick und ich halfen Rachel beim reparieren von Zäunen. Rachel musste unter anderem den Zaun reparieren, in den sie am ersten Tag mit dem Motorbike reingefahren war. Abends hatten wir dann großes BBQ und anschließend Bier trinken am Feuer.

 

FAZIT der Woche: Egal wie hart es war und egal wie oft wir alle Craig am liebsten umgebracht hätten, es war trotzdem sehr lustig und eine Erfahrung wert. Und man muss ja auch sagen, dass wir wirklich viel gelernt haben.

 

Sprüche der Woche waren definitiv: RRRROOOOOOOOBBBBBBEEEERRRRRTTTTTT!!!!!???? What are you doing??

Please, open the gate!

Change the gears!!!

Open the gate and turn left!

 

Abfahrt 27.08.11

 

Heute gings also weiter zu unserem Job. Wir hatten noch eine lange Reise vor uns, doch erst einmal mussten wir alle um halb 8 fertig gepackt haben. Dann haben wir alle zusammen sauber gemacht und um 9.00 Uhr hieß es dann das erste Mal Abschied nehmen von denen, die Richtung Sydney fuhren. Craig brachte Thomas, Emily, Maxi, Patrick und mich zur Bushaltestelle. Auf uns warteten ca. 10 Stunden Fahrt nach Brisban. Da der Zug den wir brauchten nur alle 3 Tage fährt blieben wir für drei Nächte in dem Hostel Brisback in Brisban. Als wir endlich an der Trainstation in Brisban angekommen waren, wurden wir von einem Bus abgeholt und nach einem kurzen Ausflug in die Stadt, waren wir alle froh in unserem Hostelbett zu liegen.

 

 

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